Nächstenliebe - soziale Projekte!



Ein Deutschkurs

Fazit zum heutigen Deutschunterricht bei drei Damen aus Nigeria und Ghana:


- Bild per Beamer an die Wand über einem Herd (kein Problem)

- Kinder die quietschen, singen und Quatsch machen während des Lernens (kein Problem) (im Gegenteil)

- Verständigung auf englisch und später immer mehr auf deutsch (kein Problem)

- Angefangen über Grußformeln, Verabschiedung, Wer bist Du, Woher kommst Du, Wo wohnst Du, Zahlen, Monate, Wochentage (kein Problem)

- Was MÖCHTEST Du (schwerstes Wort des abends...) (am Ende aber auch kein Problem)

- Kosten des abends? - 3 € für Blöcke, Bleistifte + Kopien (auch kein Problem)

- Vorbereitungszeit? - 2 Stunden inkl. PowerPoint Präsentation

- Materialien? - Laptop, Beamer, Stift, Blöcke, Post-Its, Kopien, eine Pinnwand (die dann doch nicht gebraucht wurde) (dank meines Arbeitgebers auch kein Problem)


ALLES KEIN Problem! Ich verstehe nicht warum es immer noch Menschen gibt, die hier in Deutschland leben, und meinen dass diese Frauen abgeschoben gehören. SIE möchten sich doch integrieren und ich habe noch nie Menschen kennen gelernt, die so Lust hatten, etwas Neues zu lernen und so voller Eifer dabei waren! 


Ich für meinen Teil, habe heute sehr viel gelernt, auch über mich und meine eigenen "Probleme" und "Sorgen". Diese sind nach dem heutigen Abend mal wieder in Relation zum Weltgeschehen gerückt worden.


Tief bewegte und dankbare Grüße

Jas

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Neue Helden braucht das Land

Dies sind zwei Bilder, die uns in den letzten Tagen wohl alle rührten. Diese Fotos zeigen Onkel Jesse mit seiner zuckersüßen Nichte. Sie wollte ins Kino und Cinderella schauen, traute sich aber nicht verkleidet zu gehen. 


Die Reaktion ihres Onkels könnt ihr auf den Fotos sehen! Und es ist wohl die einzig richtige Reaktion. Es ist richtig zu sein, wie ihr seid und euch darin zu unterstützen, das ist genauso richtig. Bitte ändert euch nicht. Bitte bleibt einfach ihr selbst.


Ich weiß selber wie schwer das ist. Ich selbst passe wohl auch nicht in das perfekte Bild der jungen Frau von heute. Von diesem Idealbild trennen mich auch bestimmt noch 30 kg. Aber das macht nichts. - ich bin okay wie ich bin. 


Oft fällt mir in der Jugendarbeit auf, dass ihr unsicher seid. Gerade wenn es um das Thema "schwimmen gehen" oder gemeinsam Sport treiben ist. Du bist vielleicht nicht der Schnellste, und Du bist vielleicht nicht die Dünnste, aber das bist doch Du und Du bist nicht weniger wert. 

Wo sind die Helden?

Der Held meiner Kindheit war mein Papa. Groß - Stark - Schlau - Selbstbewusst - und er hat mich lieb!

Er war einfach größer als ich, was als laufender Meter damals nicht schwer war; er konnte mich hochheben; er hat alle meine Fragen beantwortet; er hat auch mal gemeckert, wenn sich jemand vorgedrängelt hatte und ich hatte immer das Gefühl ein offenes Ohr bei ihm zu finden.


Das Wichtigste, was er mir beigebracht hat ist aber, dass JEDER es wert ist, ihn kennen zu lernen. Es ist egal, was Du schon über diese Person gehört hast oder was für Kleidung er trägt. Es ist auch egal welche Nationalität im Ausweis steht oder welche Religion er hat. Lerne ihn kennen. Gib ihm eine Chance. 


Als mein Bruder Gitarre lernen wollte, kannte ich jemanden, der es ihm beibringen konnte. Meine Eltern schluckten beide, als sie ihn zum ersten Mal sahen. Groß, schlank, abgerockte Jeans, t-Shirt, Boots mit Nieten, eine Lederjacke mit diversen Aufnähern, eine einseitig kahl-rasierte Frisur und ein Hut, der erahnen ließ, dass die andere Kopfhälfte mit etwas Kinn-langem Haar geschmückt wurde. Dieser junge Mann, war vielleicht nicht der perfekte Schwiegersohn, aber er hatte die Ruhe, die mein quirliger kleiner Bruder brauchte.


Also wo sind die Helden, die sich trauen?

Die, die sich trauen anders zu sein?

Die, die sich trauen mal laut zu singen, im Wald auf Bäume zu Klettern -

Wo sind die großen Kinder?


Wo ist das Kind in Dir? - und wo ist das Kind in mir?


Mir hilft es manchmal, wenn ich mich alleine fühle und irgendwie anders, an folgenden Satz zu denken:

Hätte Gott mich anders gewollt, hätte er mich anders gemacht. 

Jeder hat Dinge an sich, die Dich so einzigartig machen - jeder hat Dinge an sich oder trägt sie in sich, die ihn wertvoll machen und auf die man Stolz sein darf!

Jas

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Love - Your - Next!

Ein Projekt welches HERZ-licher nicht sein könnte... 


... und endlich kann ich es euch vorstellen. Bereits vor einiger Zeit stellte ich euch in diesem Artikel unsere geplante Jugendarbeit vor. 


In dem Blog schrieb ich bereits von unserem Projekt "Nächstenliebe" und schnell war "LoveYourNext" geboren.


Es ging dieses Mal nicht um uns, sondern darum was wir in Deutschland tun können, um den Menschen zu helfen. Nicht in die Ferne zu Spenden, sondern vor unseren Haustüren zu schauen. 


Wir wollten auf die Straße gehen und zeigen, wie man es macht.

Matthaeus 22:39
Matthaeus 22:39

Wir planten also unseren ersten Straßeneinsatz. Einfach so, ganz unkompliziert. Jeder hatte Kleinigkeiten, die er besorgen sollte. So wanderten folgende Dinge in die Geschenktüten: eine Decke, Socken, eine Mütze, Mineralwasser, Schokolade, ein Adventskalender, Brote, Obst, Hundeleckerlies, eine Bibel, ein LoveYourNext-TShirt und ein Zettel mit dem Grund warum wir diese Dinge verschenkten:

Du bist wertvoll!

Dann fuhren wir los. Im Gepäck: Heißer, frischer Kaffee und unsere "Wundertüten". Also ab nach Köln in die Innenstadt und lange mussten wir nicht suchen. Schnell fanden wir eine Frau, die in der Kälte, ganz alleine auf dem Boden saß. Und die anderen Mitmenschen? - Alle gingen vorbei und würdigten sie keines Blickes.


Da wir abgesprochen hatten, dass wir alleine auf diese Menschen zugehen wollten, ging also nur Timo auf sie zu. Später erzählte er von einer unendlichen Dankbarkeit und Tränen der Rührung... 


Ich war in der Zwischenzeit zu einem "Punker" gegangen, er saß auf einer Isomatte ebenfalls mitten in der Fußgängerzone. Ein junger Mann, den ich normalerweise wohl nicht angesprochen hätte. Ich ging zu ihm hin und hockte mich vor ihn hin, einfach um ihm zu zeigen, dass ich ihn wertschätze und nicht von oben herab auf ihn schaue. Ich sah ihm in die Augen, er war traurig und seeehr blass. Er sagte mir, dass er Fieber hätte und heute die Menschen alle so unfreundlich wären. Ich fragte ihn, ob ich mich zu ihm setzen könnte und er bejahte sofort. Ich war überrascht. Dann packte ich die Überraschungen aus. Erst die Brote, eines wurde sofort gegessen, dann ein Kaffee "schwarz wie meine Seele", sagte er. Als ich den Adventskalender aus der Geschenktüte zog, blitzen seine Augen auf, vor Rührung. Ich lächelte ihm nur entgegen, als er mich fragte: "Warum machst Du das? Ich meine, ziehst Du gleich Deine Jacke aus und hast Flügel darunter versteckt?".

Als ich ihn dann fragte, ob er einen Hund hätte und er mir "Mademoiselle Göbbels" vorstellte, die keine 5cm neben mir unter seiner Jacke versteckt geschlafen hatte, und er das Hundefutter sah, was ich ihr gab, kullerten die ersten Tränen über seine Wangen... Und wieder seine Frage "Warum?"... Ich zog meinen "Joker" aus der Wundertüte, den Zettel mit der Aufschrift "Du bist wertvoll!"... 


Wir unterhielten uns lange und auch Sandra und Timo kamen dazu, wir schenkten ihm einfach unsere Zeit und unsere volle Aufmerksamkeit, auch wenn wir noch 8 weitere Wundertüten dabei hatten. Das war egal. So saßen wir also zu viert da und unterhielten uns, streichelten "Mademoiselle Göbbels", kassierten den ein oder anderen Euro in seinen Bechern und ernteten angewiderte Blicke, die missachtungsvoll auf uns herab geworfen wurden. Ich sage euch, das ist ein krasses Gefühl, wenn man dort sitzt und niemand einem mehr in die Augen schaut. Wir verabschiedeten uns nach 1,5 Stunden von "dem Wenzel", der, so wie wir erfuhren, jeden Tag mehrere Stunden an der gleichen Stelle ist. 


Als es anfing zu regnen, machten wir einen Stopp unter einer Überdachung. Wir standen da und keiner sagte etwas, ich glaube wir dachten alle das Selbe, denn plötzlich erschienen materielle Dinge soooo klein und diese Herzlichkeit und diese Dankbarkeit, die ALLE zu geben hatten - das war sooo viel mehr wert.

 

Diese Gespräche an dem Tag, haben mich sehr berührt und diese Menschen sind, trotzdem sie auf der Straße leben, es WERT sich mit ihnen zu unterhalten.


Wir ließen diesen wunderbaren Tag in einem unserer Lieblingsrestarurants ausklingen und waren sooo viel dankbarer für das, was wir eigentlich sonst immer für selbstverständlich hingenommen hatten.


Eine Woche später...

War ich zufällig ebenfalls in der Innenstadt. Als ich an der gewohnten Stelle, die Becher von Wenzel sah, musste ich grinsen. Ich löste mich für kurze Zeit von meinen Großeltern und ging einfach zu ihm.

Bevor ich etwas sagen konnte, hatte mich "Mademoiselle Göbbels" bereits gesehen und kam auf mich zugelaufen... Sie sprang an mir hoch und quietschte vor sich hin. Als sich ihr Herrchen umdrehte, sah er so viel gesünder aus und er strahlte mich an. "Mensch Jasmin, Du Engel! Was machst Du hier?", "Ich wollte nur schauen wie es Dir geht?", "Besser, mein Fieber ist weg, dank der Tabletten die ihr noch geholt hattet.". Wir unterhielten uns kurz und als ich mich verabschiedete rief er hinter mir her 


"Grüß bitte Sandra und Timo von mir!", er konnte sich also tatsächlich noch an unsere Namen erinnern...


Nächstenliebe ist wahrhaftig nachhaltig!

Jas

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Jugendwochenende


„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, 
da bin ich mitten unter ihnen.“  (Matthäus 18.20)


Wenn etwas Neues beginnt, brauchen wir die Stille in uns. Nur so können wir hören oder fühlen, was uns auf unsere Herzen gelegt wurde.


Wir fuhren mit so vielen Fragen los. „Wer sind wir?“, „wohin sollen wir gehen?“ und vor allem „was ist Gottes Plan?“.


Bereits am nächsten Vormittag saßen wir auf dem Sofa in unserem kleinen Häuschen und erzählten von unseren Herzenswünschen und Ideen in Bezug auf die Jugendarbeit.Wir können verraten, dass es zukünftig eine zweigeteilte Jugendarbeit geben wird. Zum einen, werden wir mit den BUlern, nach den Sommerferien, eine TeenZone einrichten. Dort möchten wir Gemeinschaft leben, aber ihnen auch zeigen, dass sie das Gemeindeleben aktiv mitgestalten können.


Außerdem werden wir eine wahre Herzensangelegenheit anbieten, das „Projekt Nächstenliebe“. Was es damit auf sich hat, werden wir euch bald vorstellen. – Ihr dürft also gespannt sein.

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... und dann traf ich Dich

Ich glaube, damit man mich versteht, muss ich bei meiner Taufe als Baby anfangen. Ich bin römisch-katholisch getauft worden, eben weil man getauft wurde. Ich glaube wirkliche Überzeugungen haben da nicht mit hineingespielt. Da mache ich meinen Eltern keinen Vorwurf. Ein gutes Vorbild für den katholischen Glauben sind meine Großeltern und wenn die zwei nicht irgendwann in den Himmel kommen, wer dann?! Also wurde die Mini-Jasmin getauft, damit das Baby vor allem Unheil geschützt ist.

 

Als ich dann so 10 Jahre alt war ging ich zur Kommunion, eben weil man das so machte. Das gehörte eben dazu und bestimmt hat mich damals auch das Geld gelockt, zwar war das niemals so viel wie bei einer Konfirmation, jedoch sollte ja auch noch die Firmung kommen.

 

In der Vorbereitung zu meiner Firmung lernte ich meinen ersten „richtigen Freund“ kennen. Patryk war Pole und kannte sich mit dem ganzen „Glaubens-Ding“ unheimlich gut aus. Wir lernten und lieben und auch ich fing an zu glauben. Beten, laut zu Gott, fällt mir heute noch so schwer, aber in dieser Zeit fing ich an meine „Kindergebete“ von meiner Oma, damals an meinem Bettrand, zu wiederholen und irgendwann konnte ich ohne beten nicht mehr einschlafen. Der Freund ging irgendwann, spätestens als es meinem Opa immer schlechter ging und scheinbar kein beten half, irgendwo auf dem Weg ins Jahr 2009 verlor ich meinen Glauben an Gott und auch meinen geliebten Großpapa.

  

Als ich Anfang 2013 in meiner Wohnung, 400 km entfernt von meinen Freunden, meiner Familie und irgendwie in einer kaputten Beziehung saß, wusste ich dass ich etwas ändern musste. Ich las in der Zeitung für Burscheid, die man so als „neu Burscheiderin“ im Einwohnermeldeamt bekam. Dort stieß ich auf die Rubrik „Treffpunkt Ehrenamt“ auf eine Anzeige „Mitarbeiter für Jugendtreff gesucht“, kurz darauf zückte ich mein Handy und hatte prompt den Jugendreferenten an der Strippe und wir verabredeten uns kurzfristig, sodass wir uns kurz kennen lernen könnten.

 

Als ich dann zwei Tage später vor „großkariert“, dem Jugendtreff, stand und auf Jens unseren heutigen Pastor traf, musste ich direkt grinsen. Ich hatte irgendwie an eine staubtrockene Person gedacht und war nun völlig überrascht, dass ein junger Mann mit gegelten Haaren, einem Piercing und dem tätowierten Wort „PRAY“ vor mir stand. Ich atmete durch. 

 

Der erste Abend in der Jugend war irgendwie verrückt, ich musste mich Spielen stellen und hatte in den vergangenen Monaten, in der neuen Wohnung, nicht so viel gelacht, wie an diesem einen Abend. Zur späteren Stunde kam ein Mädchen auf mich zu, „wunderschön“ dachte ich nur und sie sprach mich an: „Sag mal bist Du auch Christin?“, ich antwortete etwas verdutzt: „Ja, ich bin als Baby katholisch getauft worden, meinst Du das ist schlimm?“. Sie lachte nur und sagte „Du bist ein Königskind, daran kann nichts schlimmes sein!“ – Danke Dani dafür, Du hast in dem Augenblick mein Herz einen Spalt geöffnet.

 

Als ich dann im April 2013 vor dem Nichts stand, Beziehung weg, Auto weg, einen Berg von Schulden und die Wohnung so gut wie weg, wusste ich nicht mehr weiter.

 

"… und dann traf ich Dich!"

 

Plötzlich hatte ich einen geliebten Menschen um mich herum, Marc war plötzlich da und hat mir gezeigt, dass es irgendwann wieder Licht gibt. Jens und Marina, sie verkauften mir ihr Auto und schenkten mir sooo viel Freizeit wieder zurück. Die Gemeinde hat für mich gebetet, einfach weil es mir an Kraft fehlte und ich? – Ich fand einen Weg wieder zu Glauben. Ich glaube an Gott und an Jesus. Ich glaube, dass Gott einen Plan für jeden von uns hat und er uns Dinge aufs Herz legt, die wir oft abtun, weil sie sich finanziell nicht rentieren oder sie für uns „unmöglich“ erscheinen.

 

Umso mehr Zeit ich in der Gemeinde verbrachte, umso mehr wusste ich, dass hier mein Glaube gelebt wurde. Vielleicht sagen jetzt einige Menschen, dass es Zufall ist, wenn Herzensmenschen aus der Gemeinde mich anriefen oder plötzlich vor der Tür standen und so einen Streit verhinderten, oder einfach so dafür sorgten, dass es mir besser ging. Mag Zufall sein, mag aber auch sein, dass es einfach jemanden gibt, der wusste was ich gerade brauchte.

 

Jetzt fast eineinhalb Jahre später, blicke ich zurück. Auf eine tolle Zeit, Konzerte und Cocktailbar-Abende in der Gemeinde, tränenreiche Fernsehabende, Billiardspielen bei Lukas und so viel Herzlichkeit und meine „neuen“ Freunde.

 

Für mich stand früh fest, dass ich mich noch einmal hier taufen lassen möchte. Die Atmosphäre ist wunderschön und man spürt dabei viel Energie und Freude. Es wird gelacht, geklatscht und laut gesungen. Es wird getanzt und Kinder dürfen durch die Reihen laufen, Du darfst knien, Du darfst liegen, Du darfst Dich auch auf Deinen Stuhl stellen. Du darfst barfuß sein, oder auf Socken, Du darfst essen und trinken und niemand ist Dir böse, wenn mal etwas schief geht oder etwas umfällt. Keine bösen Blicke, kein Schnauben – sondern Du kannst alles tun, was Dir gut tut.

 

Die letzten zwei Taufgottesdienste saß ich im Publikum und beobachtete das Geschehen.

 

Als die erneute Einladung zum Taufseminar kam, war mir klar, dass nun meine Zeit gekommen ist. Ich sprach mit meiner Mutter und auch mit meiner Oma über meinen Glauben und beide sagten mir, dass es gut wäre, wenn ich mich dort wohl fühlte. Jedoch glaube ich, oder weiß ich, dass sie mich nicht ernst nahmen, als ich sagte, dass ich mich erneut taufen lassen möchte.

  

Letzte Woche kamen dann viele Bedenken hoch, die Familie stand nun doch nicht 100%ig hinter mir, obwohl vielleicht schon hinter mir, aber nicht hinter meinem Glauben. Sie äußerten Bedenken, die ich auch nicht wirklich ausräumen konnte und so wirklich ernst wurde meine Entscheidung nicht genommen. Als ich dann alleine zu Hause war, setzte ich mich auf den Balkon und schrieb die Dinge auf, von denen ich mich befreien möchte – ich zündete die Zettel an und versuchte mich zu entspannen, denn „er hat schon einen Plan für mich“, also warum sollte ich nicht einfach mal vertrauen?!

 

Am Sonntagmittag war es soweit, ich ging in die Gemeinde und wurde prompt gefragt, mit wie vielen Personen sie meinerseits rechnen können, ich sagte "mit nicht vielen". Drehte mich weg und war selbst überrascht, wie schwer es mir viel nun das alleine zu entscheiden. Keine Mama die sagt „sei vorsichtig, wenn Du ins Tauchbecken steigst“ und kein Opa der sagt „vertraue auf Dich selbst und das was Du glaubst!“, ich hatte ja mit keinem weiter darüber gesprochen, denn das war eine ganz persönliche Entscheidung, die ich alleine traf – mit mir selbst. Allein. Mit Marc und Leo hatte ich gesprochen, dass ich dass nun wirklich alleine machen möchte und ich war froh, dass die Beiden mir nicht böse waren.

 

Also ließ ich mich taufen, es war wunderschön, emotional und sehr, sehr herzlich.

Jetzt wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich ganz schön vielen Menschen vor den Kopf gestoßen. Der Gedanke „Sekte“ hängt immer in der Luft, auch wenn ihn kaum jemand klar ausspricht. Nein, frei-evangelisch zu glauben, das ist keine Sekte. Mir wurde nicht der Kopf gewaschen und ich wurde zu nichts gezwungen. Ich darf weiterhin Kontakt zu meiner Familie haben und ich glaube das einzige, was uns von der evangelischen Kirche unterscheidet ist, dass unsere kompletten Kosten von den Gemeindemitgliedern getragen wird und wir nicht von der evangelischen Landeskirche abhängig sind, und somit viel freier in unserem Tun sind.

 

Die Frage ist doch gar nicht, woran ich glaube, sondern woran glaubst Du? 

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